Sonntag, 29. Juli 2012

Hartz IV

Laut einer IAB-Untersuchung kürzen die Jobcenter männlichen Hartz-IV-Empfängern fast doppelt so häufig die Bezüge wie weiblichen.

Nach einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)  kürzen Jobcenter bei Verstößen gegen die Hartz-IV-Bestimmungen Frauen weitaus seltener das Arbeitslosengeld II als Männern. Männliche Bezieher würden fast doppelt so häufig sanktioniert wie Frauen.

Vor allem Frauen mit Kindern werden der Studie zufolge fast nie von den Jobcentern mit Leistungskürzungen bestraft, wenn sie zum Beispiel eine zumutbare Arbeit ablehnen. In Familien, in denen beide Elternteile arbeitslos sind, konzentrierten sich die Vermittlungsbemühungen häufig auf den Mann. Entsprechend häufiger würden bei Verstößen die Männer bestraft.

Doch selbst kinderlose Single-Frauen werden seltener sanktioniert - ein Umstand, der die Nürnberger Arbeitsmarktforscher überraschte. In der Gruppe der alleinstehenden Hartz-IV-Empfänger werden Männer nach IAB-Erkenntnissen doppelt so häufig sanktioniert wie Frauen.

Fragt man sich, ob es eventuell auch daran liegt, dass überporportional viele Frauen im öffentlichen Dienst arbeiten? Nur mal so gefragt.

Montag, 23. Juli 2012

Demonstration Elternrechte

"Demo in Berlin am 18.08.2012
Gemeinsames Sorgerecht von Geburt an!
Väter wollen nicht länger als Eltern zweiter Klasse behandelt werden.

Der Bundesverein Väteraufbruch für Kinder e. V. ruft am 18.August 2012 in Kooperation mit anderen Verbänden zu einer bundesweiten Demonstration in Berlin auf. Wir demonstrieren für die Gleichstellung und das gemeinsame Sorgerecht ALLER Eltern, unabhängig von ihrem Geschlecht und Familienstand. Wir fordern, dass die Diskriminierung von nicht-ehelichen Vätern endlich aufhört!
... ...
Der Deutsche Bundestag wird im Herbst ein Gesetz zur Neuregelung der elterlichen Sorge verabschieden. Die Bundesregierung beschränkt sich in ihrem Entwurf auf eine Minimalreform: Nicht-eheliche Väter sollen künftig das Jugendamt bemühen oder einen Antrag an das Familiengericht stellen dürfen, damit sie elterliche Mitverantwortung übernehmen können. Über den Antrag soll frühestens 6 Wochen nach der Geburt entschieden werden. Wichtige Fakten, wie Name, Wohnort, religiöse Zugehörigkeit des Kindes oder mögliche medizinische Eingriffe, bis hin zur Überlassung des Kindes an Dritte (Babyklappe, Adoption), wurden dann ggf. bereits von der Mutter geschaffen.

Das ist keine Gleichstellung im Sinne des Grundgesetzes und diskriminiert die Väter weiter als Eltern zweiter Klasse!

Würde dieser Entwurf Gesetzeskraft erhalten, dann hat die Politik erst drei Jahre nach der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte zwar eine massive Grundrechtsverletzung beseitigt, sich dabei jedoch auf die zwingende Mindestanforderung beschränkt. Weitere Klagen und Verurteilungen Deutschlands sind damit absehbar.

Jetzt liegt es an den Vätern zu zeigen, dass sie mit dieser Politik nicht mehr einverstanden sind!

Darum wollen wir am 18. August den „Staatsbesuch“ (Tag der offenen Türen in den Ministerien) nutzen, um die Regierenden auf diesen chronischen Missstand aufmerksam zu machen. Dazu braucht es Deine Unterstützung.

Komm am 18. August nach Berlin und zeig Gesicht!"
 

Donnerstag, 19. Juli 2012

Briefaktion zum Beschneidungsgesetz

http://blog.phimose-info.de/2012/07/878-briefaktion-zum-beschneidungsgesetz/

Beschneidung

Endlich kommt etwas Bewegung um die Debatte zur Beschneidung von Jungen. Gewundert hat es mich schon, dass sich in all den Jahren kein Kinderschutzbund o.ä. mit diesem Thema befasst hat.
Da hatten die Hunde in Deutschland mehr Aufmerksamkeit erfahren, denn für sie gilt seit 1987 (Ohren) und 1998 (Rute) ein Kupierverbot aufgrund unnötiger Qualen.

In Schweden wurde die rituelle Beschneidung von Jungen bereits vor einem Jahrzehnt gesetzlich geregelt und eingeschränkt. Dort werden jedes Jahr etwa 3000 Jungen beschnitten, wenige Dutzend davon sind Juden, die allermeisten Muslime. Seit 2001 nun dürfen Jungen ohne medizinische Notwendigkeit nur noch beschnitten werden, wenn sie jünger als zwei Monate sind. Neben Ärzten dürfen die Beschneidungen auch weiterhin Laien vornehmen. Diese müssen jedoch ihre Erfahrung nachweisen und eine Genehmigung der Sozialbehörde einholen. Zudem müssen die Jungen ausreichend schmerzstillende Mittel erhalten. Die Debatte ist damit in Schweden noch nicht beendet. Erst vor wenigen Monaten forderte die Vereinigung der Kinderärzte, die Beschneidung aus religiösen Gründen zu verbieten. In San Francisco scheiterte im vergangenen Jahr ein Referendum, das die Beschneidung von Jungen unter Strafe stellen sollte, die jünger als 18 Jahre sind.

Kleine Mädchen mit kleinen Jungen zu vergleichen ist pfui. Es ist doch politisch korrekt, "die" Beschneidung von Mädchen zu verteufeln und nichts gegen derartige Rituale bei Jungen zu unternehmen. Aber mal zur Frage, was eigentlich Frauen- bzw. Mädchenbeschneidung ist. Diese Frage ist nämlich garnicht so leicht zu beantworten. Das reicht von den eher seltenen Extrem wie dem kompletten Zunähen, dem Abschneiden der Schamlippen, dem Heraustrennen der Klitoris bis zu eher harmlosen Spielarten, etwa dem bloßen einritzen der Haut etwa in Indonesien oder gar dem Entfernen der Klitorisvorhaut. Das kommt im Vergleich zu den extremen Varianten deutlich häufiger vor und entspricht in Durchführung und Ergebnis etwa dem, was bei kleinen Jungen in diesen Ländern gemacht wird. Auch kleine Jungen werden in Afrika und Asien mit rostigen Rasierklingen traktiert, geritzt und verstümmelt. Mädchenbeschneidung gibt es im Übrigen auch nur dort, wo auch Jungen beschnitten werden. Es ergibt keinen Sinn, sich nur der Spitze des Eisbergs anzunehmen und die viel häufigere Verstümmelung der Jungen geflissentlich zu ignorieren.

Ronit Tamir glaubt, dass es in Israel schon Zehntausende „Rebellen“ gibt. Sie gehört zu den Gründerinnen von „Kahal“, einer israelischen Gruppe, die Eltern unterstützt, die sich mit dem Gedanken tragen, ihre Söhne nicht beschneiden zu lassen. Kahal wurde im Jahr 2000 gegründet und appelliert auf ihrer Internetseite an die Eltern: „Bildet euch selbst, bevor das Messer an eurem Kleinkind ansetzt!“ Alle zwei Monate treffen sich rund zwanzig Eltern. Wie sehr sie dabei an ein Tabu rühren, ist in der israelischen Presse zu beobachten. In einem ausführlicheren Artikel zu dem Thema wollten vor kurzem in der Zeitung „Haaretz“ die meisten Eltern nur mit ihrem Vornamen zitiert werden, um ihre Familien und ihre Söhne zu schützen. In Israel gibt es keine verlässlichen Zahlen, wie viele Juden sich zu diesem Schritt entschließen. Nach Schätzungen werden zwischen ein und zwei Prozent der Jungen nicht beschnitten. Eine informelle Umfrage des israelischen Elternportals „Mamy“ ergab im Jahr 2006, dass rund ein Drittel der Väter und Mütter am liebsten auf den Eingriff verzichten würden, sich aber – auch wegen des sozialen und familiären Drucks – letztlich dafür entschieden. Die israelische „Organisation gegen Genitalverstümmelung“ ging 1998 noch weiter als „Kahal“. Vergeblich versuchte sie, mit einer Petition vor dem Obersten Gericht, Beschneidungen für illegal erklären zu lassen. Nach Ansicht ihres Initiators handelt es sich dabei um eine Verletzung von Menschen- und Kinderrechten, die nicht weniger schlimm ist als die Genitalverstümmelung afrikanischer Mädchen. In Israel verfolgen nicht nur skeptische Eltern genau, was man im Ausland tut.